A. Riegl, Die Spätrömische Kunst-Industrie

Article publié le 4 septembre 2018
Pour citer cet article : , « A. Riegl, Die Spätrömische Kunst-Industrie  », Rhuthmos, 4 septembre 2018 [en ligne]. https://www.rhuthmos.eu/spip.php?article2268

A. Riegl, Die Spätrömische Kunst-Industrie, Wien, 1901, 222 p.


ALS vor einigen Jahren seitens des k. k. Unterrichtsministeriums an mich die Aufforderung ergieng, für eine Publication von Denkmälern der antiken Kunstindustrie in Österreich-Ungarn den auf die nachconstantinische Zeit und die sogenannte Völkerwanderungsperiode entfallenden Antheil zu übernehmen, habe ich derselben umso freudiger entsprochen, als sich mir damit die willkommene Gelegenheit eröffnete, meine ornament-geschichtlichen Untersuchungen auf einem hiefür außerordentlich wichtigen und dankbaren Gebiete zu erweitern und zu vertiefen. Die gestellte Aufgabe ließ von selbst eine Zweitheilung geboten erscheinen : der erste Theil hatte die Frage nach den Schicksalen der Kunstindustrie bei den bisherigen Trägern der allgemeinen Entwicklung — den Mittelmeervölkern — zu beantworten, der zweite hingegen das Maß des schöpferischen Antheiles der damals in die Culturwelt neu eingetretenen nordischen Barbarenvölker an der Gestaltung der bildenden Kunst in den fünfthalb Jahrhunderten zwischen Constantin dem Großen und Karl dem Großen festzustellen. Der erste Theil sollte die verbindenden Fäden aufdecken, die zur vergangenen Antike zurückleiteten, der zweite Theil die frühesten Keime der mittelalterlichen Kunst bloßlegen, wie sie sich später, vom neunten Jahrhundert ab, bei den germanischen und romanischen Völkern Europas entwickelt hat. Der erste Theil erschien mir seit jeher als der wichtigere, denn ohne eine vorangegangene befriedigende Beantwortung der in diesem Theile aufgeworfenen Fragen war offenbar an eine erfolgreiche Lösung der dem zweiten Theile vorbehaltenen Aufgabe nicht zu denken. [...]

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